TRINKWASSERQUALITÄT

Ein zuverlässiger Wert

Qualitätsanspruch
an unser Trinkwasser

Als eines der wichtigsten Lebensmittel unterliegt Trinkwasser einer besonders genauen Qualitätskontrolle. Die Trinkwasserverordnung definiert dabei die Anforderungen für das Trinkwasser mittels Parametern und Indikatorparametern und den zugehörigen Werten.

Parameter
für Trinkwasser

Zulässige Höchstkonzentrationen werden in den Parameterwerten festgehalten. Diese orientieren sich an den neuesten wissenschaftlichen und toxikologischen Erkenntnissen und werden entsprechend angepasst. Sind sie drastisch überschritten, kann das betroffene Wasser nicht mehr zur Trinkwasserversorgung herangezogen werden. Als sogenannte Vorsorgewerte werden sie jedoch bewusst niedrig angesetzt. Das heißt: Falls die gemessenen Werte in einem kurzen Zeitraum die gesetzlich festgelegten Parameterwerte geringfügig überschreiten, ist das Wasser trotzdem genusstauglich und birgt keine Gefahr für die Gesundheit des Menschen. Die Entscheidung, ob das Trinkwasser genusstauglich ist, obliegt den Behörden. Jedenfalls sind Überschreitungen von Parameterwerten und notwendige Maßnahmen (z.B. Nutzungseinschränkungen) den KonsumentInnen bekannt zu machen.

Indikatorparameter für Trinkwasser
Überschreitungen von Indikatorparameterwerten sind im Vergleich zu denen von Parameterwerten nicht ganz so kritisch zu sehen. Hier ist im Fall von der zuständigen Behörde die Ursache zu prüfen, und überhaupt festzustellen ist, ob bzw. welche Maßnahmen zur Aufrechterhaltung einer einwandfreien Wasserqualität erforderlich sind. Natürliche Gehalte sind, auch wenn sie weit unter dem jeweiligen Wert liegen, vor unerwünschten Veränderungen zu schützen.

Qualitätskontrolle

Auf Grundlage der Trinkwasserverordnung müssen alle BetreiberInnen von Trinkwasserversorgungsanlagen die Untersuchungsergebnisse unverzüglich den Behörden vorlegen und zusätzlich einmal im Jahr ihre KonsumentInnen zumindest über die folgenden Untersuchungsergebnisse informieren: Nitrat, Pestizide, pH-Wert, Gesamthärte, Carbonathärte, Kalium, Kalzium, Magnesium, Natrium, Chlorid, Sulfat.

Wasserhärte

Die Wasserhärte, auch Gesamthärte, ergibt sich durch die im Wasser gelösten Salze von Kalzium und Magnesium. Gemessen wird mit „deutschen Härtegraden“ (°dH). Wenn man also 1 °dH definiert, bedeutet das 10 mg CaO (Kalziumoxid) pro Liter Wasser.

Es ist wichtig, dass die Wasserhärte eine gewisse Balance hält. Denn: Ist sie zu gering, kann das zu Korrosionen der Leitungsrohre führen. Ist sie hingegen zu hoch, können wiederum Kalkablagerungen in Geräten (bspw. Boilern) auftreten. Letzteres ist auch auf den (An)teil der Karbonathärte in der Gesamthärte des Wassers zurückzuführen, der Hydrogencarbonate von Calcium und Magnesium betrifft und sich bei Erwärmung oder Ausgasung gelöster Kohlensäure als Kalk abscheiden kann.

pH-Wert

(Indikatorparameter: 6,5 - 9,5)

Der pH-Wert ist ein Maß für die Konzentration an freien Wasserstoffionen. Der Wert im Trinkwasser soll zwischen 6,5 bis 9,5; also im neutralen bis schwach basischen Bereich liegen. Sehr weiche Quellwässer aus kristallinen Gebieten (z. B. Mühl- und Waldviertel) weisen oftmals pH-Werte deutlich unter 7,0 auf, sodass eine Aufbereitung (Entsäuerung) des Trinkwassers aus Gründen des vorbeugenden Korrosionsschutzes erforderlich sein kann. Der pH-Wert eines Wassers ist also eine wichtige Kenngröße, die unter anderem bei der Werkstoffwahl eine große Rolle spielt (Korrosion). So ist im Lebensmittelbuch Codex B1 Trinkwasser die Empfehlung angegeben, dass unter einem pH-Wert von 7,0 kein Kupfer im Trinkwasser-Leitungsbau verwendet werden soll. Bei einem pH-Wert < 7,5 soll kein verzinkter Stahl als Leitungsmaterial eingesetzt werden.

Leitfähigkeit

(Indikatorparameterwert 2500 µS/cm)

Die Leitfähigkeit ist ein Summenparameter für die Ionenkonzentration (Elektrolytgehalt). Im Trinkwasser ist die Leitfähigkeit durch die Konzentration der Hauptelektrolyte (wie Kalzium, Magnesium, Hydrogencarbonat, Natrium, Chlorid etc.) bestimmt. Je mehr dieser Salze im Wasser gelöst sind, desto höher ist die elektrische Leitfähigkeit.

Pestizide

(Parameterwert: 0,1 µg/l)

Pestizide sind Stoffe, die Pflanzen vor Schadorganismen schützen; daher auch der Name Pflanzenschutzmittel. Die in Österreich zugelassenen Pflanzenschutzmittel und die darin enthaltenen Wirkstoffe sind im amtlichen Pflanzenschutzmittelregister eingetragen, abrufbar auf der Seite des Bundesamts für Ernährungssicherheit (BAES.GV.AT).
Die Wirkung von Pestiziden für einen bestimmten Organismus einzustufen ist sehr komplex, da die Wirkungen der Stoffe in der Umwelt von ihrer Konzentration, Verweildauer und ihrer Eigenschaft mit bestimmten Stoffen zu reagieren oder von der Beschaffenheit des Bodens abhängt. Abhängig davon ist auch, ob diese Stoffe von den oberen Bodenschichten gehalten werden oder mit dem versickernden Niederschlag ins Grundwasser gelangen können (leaching-effect). Problematisch für das Grundwasser – Österreichs Trinkwasserressource Nr. 1 – ist auch die Langlebigkeit (Persistenz) mancher Pestizide.

Carbonathärte

Die Carbonathärte ist jener Teil der Gesamthärte, der durch die Hydrogencarbonate von Calcium und Magnesium gebildet wird und der sich bei Erwärmung oder Ausgasung gelöster Kohlensäure als Kalk (Kesselsteinbildung in Boilern) abscheiden kann.

Kalium

(Indikatorparameter laut ÖLMB: 50 mg/l)

Kalium findet sich meist bis zu 5 mg/l in allen natürlichen Wässern. Geogen bedingte Kaliumüberschreitungen sind bis zu 50 mg/l zulässig (lt. Codexkapitel B1 Trinkwasser). Ein erhöhter Kaliumgehalt kann ein Hinweis für eine Verunreinigung durch Abwasser oder Düngung sein.

Kalzium

(Indikatorparameterwert laut ÖLMB: 400 mg/l und Magnesium (Indikatorparameterwert laut ÖLMB 150 mg/l Magnesium)

Kalzium und Magnesium werden auch als die so genannten „Härtebildner“ bezeichnet. Sie sind in allen natürlichen Wässern enthalten. Die beiden Elemente sind chemisch ähnlich (Erdalkalimetalle), wobei im Trinkwasser die Konzentration von Kalzium meist deutlich höher ist als die des Magnesiums. Beide Elemente werden vom Grundwasser aus dem Boden (beispielsweise aus Gesteinen wie Kalk, Marmor, Kreide und Dolomit) gelöst.
Im menschlichen Körper spielen die beiden Elemente eine wichtige Funktion. Kalzium ist wichtig für den Knochenaufbau und ist an der Aktivierung einiger Enzyme und Hormone beteiligt. Magnesium ist als Mineralstoff für die Nervenfunktion und Muskelbewegung notwendig.

Natrium

(Indikatorparameterwert 200mg/l)

In der Erdkruste ist Natrium das sechsthäufigste Element in allen natürlichen Wässern. Natrium kommt vor allem als Speisesalz (Natriumchlorid) im Meerwasser, in Salzlagerstätten und als Soda (Natriumkarbonat) vor. Im menschlichen Körper reguliert Natrium den Wasserhaushalt und spielt eine wichtige Rolle bei Nerven- und Muskelimpulsen. Ein hoher Natriumgehalt im Grundwasser kann Hinweis auf Streusalzeinfluss sein und hat insofern eine umwelthygienische Bedeutung.

Magnesium

(Indikatorparameterwert 150mg/l)

Kalzium und Magnesium werden auch als die so genannten „Härtebildner“ bezeichnet. Sie sind in allen natürlichen Wässern enthalten. Die beiden Elemente sind chemisch ähnlich (Erdalkalimetalle), wobei im Trinkwasser die Konzentration von Kalzium meist deutlich höher ist als die des Magnesiums. Beide Elemente werden vom Grundwasser aus dem Boden (beispielsweise aus Gesteinen wie Kalk, Marmor, Kreide und Dolomit) gelöst. Im menschlichen Körper spielen die beiden Element eine wichtige Funktion. Kalzium verleiht Zähnen und Muskeln Stabilität und Festigkeit und ist an der Aktivierung einiger Enzyme und Hormone beteiligt. Magnesium ist als Mineralstoff für die Nervenfunktion und Muskelbewegung notwendig.

Sulfat

(Indikatorparameterwert 250mg/l)

Sulfate kommen in der Natur häufig vor und stammen meist aus gipshaltigen Gesteinsschichten, Salzlagerstätten und Mooren. Ein erhöhter Sulfatgehalt kann geologisch bedingt sein (Gipswässer), aber auch auf Verunreinigungen mit Jauche, Stallmist, Fäkalien oder Deponiesickerwässer zurückzuführen sein. Auf die menschliche Verdauung können Wässer mit sehr hohem Gehalt an Magnesiumsulfat eine abführende Wirkung haben.

Nitrat

(Parameterwert 50 mg/l)

Als Abbauprodukt von biologischen Materialien kommt Nitrat in Böden und Gewässern in geringen, natürlichen Konzentrationen vor. Höhere Nitratgehalte sind in der Regel ein Hinweis auf landwirtschaftliche Einflüsse (intensive oder unsachgemäße Düngung) sowie lokale Verunreinigungsquellen wie z. B. undichte Senkgruben und Kanäle.
Wasser mit Nitratkonzentrationen über dem Parameterwert von 50 mg/l ist nicht für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet. Durch chemische Umwandlung zu Nitrit wird der Sauerstofftransport im Blut gehemmt, sodass insbesondere bei Säuglingen die Gefahr der Methämoglobinbildung (Blausucht) besteht.

Gesamthärte

Wasserhärte wird in „deutschen Härtegraden“ (°dH) angegeben. Die (Gesamt-) Härte wird bestimmt durch die im Wasser gelösten Salze von Kalzium und Magnesium. 1°dH entspricht einem rechnerischen Gehalt von 10 mg CaO (Kalziumoxid) pro Liter Wasser.
Die Konzentration von Kalziumoxid soll immer im Gleichgewicht sein, da eine zu geringe Härte zu korrosiven Eigenschaften des Wassers führen (z. B. Korrosion metallischer Leitungsrohre) kann. Sehr hartes Wasser kann wiederum Kalkablagerungen in Geräten bewirken.
Die Härtegrade reichen von I = weich bis III = hart.
  • I 0°dH – 10°dH: weiches bis mäßig hartes Wasser
  • II 10°dH – 16°dH: ziemlich hartes Wasser
  • III >16°dH: hartes Wasser
Danach richtet sich die Dosierung von Waschmitteln oder die Einstellung des Geschirrspülers (siehe Bedienungsanleitung).