Klimawandel: Auswirkungen
auf die Versorgung mit Trinkwasser

Die Österreichische Vereinigung für das Gas- und
Wasserfach (ÖVGW) begrüßte am 25. und 26. Jänner 2023 – nach rund dreijähriger pandemiebedingter
Pause zum „ÖVGW-Symposium Wasserversorgung“.

Rund 220 Expertinnen und Experten diskutierten
aktuelle Themen der Trinkwasser-Wirtschaft. Für die ÖVGW steht die Sicherung der Qualität und Quantität des Grundwassers in Zeiten des Klimawandels im Fokus.

Versorgungsicherheit gewährleistet
trotz sinkender Grundwasserstände

Die Folgen des Klimawandels stellen die Trinkwasser-versorger vor große Herausforderungen. „Gerade in
Zeiten des rasch fortschreitenden Klimawandels muss ein größeres Bewusstsein für den Umgang mit unserem Grundwasser geschaffen werden.

Die österreichischen Trinkwasser-Versorgungs-Unternehmen beobachten die klimatischen Veränderungen sehr genau. Durch bauliche Optimierung in der
Infrastruktur und im Leitungsnetz kann eine Versorgungssicherheit auch zu Spitzenzeiten – oder im Fall
eines Blackouts – garantiert werden.

Wir sind auf die veränderten Bedingungen vorbereitet,“ betont der Sprecher der Wasserversorger ÖVGW-
Präsident Ing. Wolfgang Nöstlinger.

100 Millionen Euro für nachhaltige Trinkwasser-Versorgungs-Projekte

„Wasser ist unser wichtigstes Gut. In Österreich sind
wir in der glücklichen Lage, über ausreichend Wasser
zu verfügen. In Zeiten des Klimawandels ist das nicht selbst
verständlich.

Um eine zuverlässige Trinkwasser-Versorgung auch in Zukunft sicherzustellen, wird das Bundesministerium
für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft weiterhin in nachhaltige Projekte investieren.

Mit einer Sondertranche von 100 Millionen Euro für die Siedlungswasser-Wirtschaft unterstützen wir zusätzlich die Anpassung der österreichischen Trinkwasser-Versorgung an den Klimawandel. Jeder Euro, den wir in die Trinkwasser-Versorgung investieren, ist eine Investition in eine gesicherte Wasserversorgung.

Gleichzeitig motivieren wir die Bevölkerung zu einem bewussten und sorgsamen Umgang mit der wertvollen
Ressource Wasser“, so Bundesminister Mag. Norbert Totschnig.

Generalsekretär Sektionschef DI Günter Liebel überbrachte der Grußworte des Bundesministers und drückte dabei seine größte Wertschätzung für die Trinkwasser-Versorger aus, da diese unverzichtbar für die Daseinsvorsorge sind.

Klimawandel: Veränderungen schneller als erwartet

DI Dr. Roman Neunteufel, von der BOKU Wien, fasste die aktuellsten Ergebnisse aus den seit 2009 durch-
geführten ÖVGW-Forschungsprojekten wie folgt
zusammen: „Alle Studien und Modellrechnungen
der letzten Jahre waren richtig. Jedoch treten die klimatischen Veränderungen schneller ein als erwartet.

Steigende Temperaturen, eine höhere Verdunstung und Wetterextreme wie Trockenperioden, Hitzewellen und Starkregenereignisse haben massive Auswirkungen auf die Grundwasser-Neubildung.“ Für Neuteufel ist das
Pariser Ziel mit einer Erwärmung von 1,5 Grad nicht
mehr erreichbar, viel mehr hält er eine Erwärmung auf ca. 3 Grad für realistisch.

„Die Regenmengen bleiben gleich, aber die Verteilung wird eine andere sein und so eine verstärkte Auswirkung auf die Grundwasser-Neubildung haben, wie z.B. eine trockene Ostregion“, sagt Neunteufel.

Fotos: © Max Slovencik/EXPA Pictures

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